Gleich an zwei größeren Aktionen beteiligte sich unsere Psychosoziale Suchtberatungsstelle im September 2022: am Selbsthilfefachtag Sucht und am bundesweiten Aktionstag Glücksspielsucht.

Unter dem Motto „Was SUCHT ihr? – Aus Einsamkeit wird Abhängigkeit – Hilfsmöglichkeiten zur Krisen und Suchtfreiheit FINDEN“ hatte die seko (Selbsthilfe Koordination Bayern) zu einem Selbsthilfefachtag Sucht am 16.09.2022 ins Martinushaus in Aschaffenburg eingeladen.

Mit dem Vortrag von Prof. Dr. Dominikus Bönsch (Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie) begann der Tag. Unter dem Titel „Depression und Abhängigkeit – zwei unterschiedliche Ausprägungen des gleichen Problems“ machte er unter anderem deutlich, dass Suchterkrankungen und psychiatrische Erkrankungen gemeinsam behandelt werden sollten. Der Zugang von Menschen mit Suchterkrankungen in Angebote des psychiatrischen Hilfesystems sind immer noch erschwert.

Auf ihn folgte Prof. Dr. Jörg Wolstein (Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie), der in seinem Vortrag auf die Vor- und Nachteile von Sozialen Medien im (Pandemie)-Alltag einging. Dabei sollte die Frage beantwortet werden, wie man die Sozialen Medien nutzen kann, ohne sich darin zu verlieren.

Am Nachmittag hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich verschiedenen Workshops anzuschießen.

An einem Selbsthilfetag im Martinushaus darf die dort ansässige Suchtberatungsstelle nicht fehlen! Das Team der PSB hat an diesem Tag ihre Türen geöffnet und bot für alle Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich auf bunt und originell gestalteten Stellwänden über das vielseitige Angebot der Beratungsstelle zu informieren.

Ein Highlight der besonderen Art hatte sich das Team der PSB für alle Teilnehmer*innen ausgedacht: eine wunderbare Bereicherung für den Fachtag war der Cocktailstand, an dem alkoholfreie Cocktails bei beschwingter Musik angeboten wurden.

 

2022 10 07 GlücksspielAm 28.09.2022 fand der alljährliche bundesweite Aktionstag zum Thema Glücksspielsucht statt. Diesen Tag nahmen wir in der psychosozialen Suchtberatungsstelle als Anlass, in der Fußgängerzone Aschaffenburgs auf das Thema Glücksspielsucht aufmerksam zu machen. Mithilfe von ansprechenden Plakaten, einer Bodenzeitung zur Meinungsumfrage sowie mit Spielgeld befüllten Mülltonnen mit dem Slogan „Glücksspiel? – Hau dein Geld doch gleich in die Tonne!“, ist uns dies gelungen und wir konnten mit zahlreichen Passant*innen interessante und aufklärende Gespräche führen.

Bei 40 Spielstätten mit knapp 400 Spielautomaten in Stadt und Landkreis Aschaffenburg ist es uns wichtig, das Thema präsent zu halten. Zusätzlich besorgniserregend sind die Onlineglücksspiele und Sportwetten, die ein weiteres Risiko für eine Glücksspielsucht mit sich bringen – und das ganz legal seit dem 1. Juli 2021. Daher ist es unsere Aufgabe, auf Hilfsangebote hinzuweisen, um einer Glücksspielsucht frühzeitig entgegenzuwirken und um betroffene Menschen bei ihrer Verhaltensänderung zu unterstützen. Auch für Angehörige von Glücksspielsüchtigen stellt das Thema meist eine hohe Belastung dar, deshalb bieten wir auch für diese Unterstützung an.

 

Übrigens: die Psychosoziale Suchtberatungsstelle sucht Verstärkung in ihrem Team.
Die aktuellen Stellenausschreibungen finden Sie hier. 

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