Corona-Pandemie und Einkommensknappheit, Krieg in der Ukraine und steigende Energiekosten: Inflation und die damit einhergehende Preissteigerung in allen Bereichen des täglichen Lebens, v.a. aber bei Strom, Öl, Gas und Benzin, setzt Menschen unter Druck, deren finanzielle Lage ohnehin schon angespannt war. Die Situation wird sich in Richtung Herbst nochmals verschärfen und spätestens mit der Nebenkostenabrechnug 2022 wird manch einer an seine Belastungsgrenze kommen: finanziell wie emotional.

Diese Herausforderungen der aktuellen Energiekrise und ihre Auswirkungen für Haushalte gerade mit geringem Einkommen hat den Caritasverband Aschaffenburg und die Diakonie Untermain zu einem gemeinsamen Projekt bewegt: in ökumenischer Kooperation planen die beiden Wohlfahrtsverbände eine Neuauflage des bundesweiten Projektes „Stromspar-Check“ für Stadt und Landkreis Aschaffenburg.

Hausbesuche, Checks und Soforthilfen, die wirken

Das durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt soll auch in unserer Region wieder ein Energieberatungs- und Unterstützungsangebot in Haushalten mit geringem Einkommen machen. Die ausgebildeten Stromsparhelfer*innen machen in den besuchten Haushalten zunächst einen Stromspar-Check. Dabei messen sie die Verbrauchswerte von Waschmaschinen, Elektroherden, Kühlschränken, Lampen, Computern, Warmwasserbereitern oder Fernsehgeräten. Danach geben sie qualifizierte Tipps, wie sich der Verbrauch mit einfachen Mitteln senken lässt.
Mit dem Check alleine ist es aber noch nicht vorbei. Mit kostenlosen Sarterpaketen zum Stromsparen werden Soforthilfen eingebaut. Diese können sein LEDs, Thermo- und Hygrometer, Wasserperlatoren, und Wassersparduschköpfe, WC-Stoppgewichte oder schaltbare Steckdosenleisten. An vielen bundesweiten Standorten sind auch Gutscheine zum Austausch eines alten Kühlschranks erhältlich.

Neben des reinen Stromspar-Checks geht es in den Gesprächen vor Ort jedoch auch um andere relevante Themen: Müllvermeidung, Einsparungen beim Heizen, nachhaltigere Lebensstile etc., so dass ganzheitlicher Umweltschutz und Nachhaltigkeit stets im Blick sind. 

Umweltpolitik trifft Sozialpolitik

Doch neben Umweltpolitik hat das Projekt auch die Sozialpolitik im Blick: die Stromsparhelfer*innen sind selbst langzeitarbeitslose Menschen. Hierfür sind die Jobcenter aus Stadt und Landkreis angefragt, inwieweit eine Beschäftigungsförderung nach §16i SGB II möglich ist. Die Stromsparhelfer*innen bekommen eine theoretische und praktische Einweisung durch qualifizierte Trainer der regionalen Energie-Agenturen. Nach einer Einarbeitungsphase gehen sie jeweils in Zweier-Teams vor Ort in die Haushalte.

"Die Schulung langzeitarbeitsloser Menschen stärkt deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt; die Hilfe bei der Senkung der Stromkosten entlastet Haushalte mit geringen Einkommen. Die Möglichkeit mit dem Stromspar-Check einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Vermeidung von Stromsperren gleichermaßen zu leisten, zeichnet dieses einzigartige Projekt aus.” so Eva M.Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes (Quelle: https://www.caritas.de/glossare/stromspar-check)

In den letzten Wochen hat sich in Aschaffenburg eine kleine Arbeitsgruppe zusammengetan. Jobcenter, Stadtbau, Energieversorger, Umweltmanager von Stadt und Landkreis, die Koordinationsstelle des Bundesprojekts, Caritas und Dikaonie. Alle Mitdenker*innen sind sich einig, dass das Projekt Potential hat, Wirksamkeit entfalten und die besondere Zielgruppe erreichen und unterstützen kann.

Solide Ausgangslage schaffen - Finanzierung sicherstellen

Nun gilt es die Rahmenbedingungen zu klären und gerade mit Blick auf die langfristige Finanzierung die Weichen zu stellen. Den Großteil der Personalkosten des Projekts decken die Jobcenter über deren Eingliederungsbudgets (z.B. § 16i SGB II). Bundesfinanzminister Lindner hat jetzt angekündigt, diese Budgets für die Jobcenter in diesem Bereich massiv kürzen zu wollen.

Die bundesweite Förderung des DCV-Projekts „Stromspar-Check“ läuft über das "grüne Wirtschaftsministerium" von Herrn Habeck. Von dort ist zu hören, dass die Förderung bzw. das Projekt zwar verlängert wird, aber nur mit reduzierten Mittel. Das bedeutet, dass es aktuell unklar ist, ob zu den bestehenden 150 Standorten neue Standorte dazu kommen können.

Dennoch ist für uns klar: Diakonie und Caritas wollen den Antrag auf Förderung durch das Bundesprojekt stellen. Gleichzeitig wollen und müssen wir jedoch auch um Unterstützung werben. Jeder Euro, der uns als Spende zufließt, kann das Projekt schneller und gesicherter zum Laufen bringen und so betroffene Haushalte entlasten.

Ihre Spende - unser Versprechen

Sie möchten den Aufbau des Projekt und eine schnelle Umsetzung vorantreiben?
Wir freuen uns über Ihre Spende:

Caritasverband Aschaffenburg
IBAN: DE15 7955 0000 0000 0004 22
BIC: BYLADEM1ASA
Bank: Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau
Verwendungszweck: Stromsparcheck - Energie

Sollte das Projekt für Stadt und Landkreis Aschaffenburg nicht zustande kommen, so werden die Spenden einem "Energiekosten-Soforthilfe-Topf" zugeführt.
Wir erwarten in den nächsten Monaten verstärkt Anfragen von Ratsuchenden, die aufgrund der steigenden Energiekosten in eine Krise geraten werden. Hier können wir durch gepürfte und zielgerichtete Soforthilfen Unterstützung leisten.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

 

Weiterführende Links:

Homepage des Bundesprogramms: https://www.stromspar-check.de/

Online-Check mit Spartipps von "Stecky" https://steckys-spartipps.de/

 

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