In diesem Jahr steht der Aktionstag Suchtberatung unter dem Schwerpunkt „Wir sind für alle da … noch“.

DENN:

Die kommunale Suchthilfe sieht sich aktuell noch stärker als zuletzt mit den Auswirkungen der Coronapandemie sowie der Energiekrise konfrontiert. Das stellt einige notwendige Angebote der ambulanten Suchthilfe vor existenzielle Herausforderungen.

Kommunen sehen sich immer weniger in der Lage, freiwillige zusätzliche Leistungen der Suchthilfe vor Ort zu finanzieren. Diese Dynamik spüren wir bereits vor Ort in unserer Region.

ABER:

Die Psychosozialen Suchtberatungsstellen in Bayern konnten einer aktuellen Studie zufolge im Jahr 2019 gesamtgesellschaftliche Kosten in Höhe von 474 Millionen Euro vermeiden, die sonst durch Verstetigung oder Verschlimmerung von Suchterkrankungen entstanden wären.

Deshalb hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek erst kürzlich die große Bedeutung der ambulanten Suchtberatung in Bayern herausgestellt: „Für jeden eingesetzten Euro können wir rund 17 Euro an Folgekosten einsparen“, sagt Holetschek.

Wir beraten, behandeln und begleiten, unterstützen und stabilisieren Abhängigkeitskranke in Krisen sowie in dauerhaft herausfordernden Lebenssituationen. Damit bieten wir vor Ort eine unverzichtbare Hilfe für suchtgefährdete und abhängigkeitskranke Menschen und ihre Angehörigen. Wir übernehmen vielfältige Aufgaben, die sich auf verschiedenen Ebenen bewegen und die in ihrer Zusammensetzung ein Alleinstellungsmerkmal der Suchtberatung darstellen.

Suchtberatungsstellen leisten einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft und können nur im Zusammenwirken der unterschiedlichen Kräfte ihr Potential entfalten. Es braucht ein starkes kommunales Bekenntnis zur Suchthilfe.

DESHALB:

Wir benötigen verlässliche Finanzierungsstrukturen für ergänzende Angebote, die durch eine Regelfinanzierung nicht abgedeckt werden.

In unserem Fall sind dies:

  1. Die Einrichtung einer Jugendsuchtberatung für Personen bis 18 Jahre für Stadt und Landkreis Aschaffenburg.
  2. Die Fortsetzung der Präventionsangebote für Kinder und Jugendliche an Schulen in Stadt und Landkreis Aschaffenburg.
  3. Die Fortsetzung und Erweiterung des kostenfreien Kursangebotes FreD für Jugendliche und junge Heranwachsende mit Cannabiskonsum.
  4. Die Einrichtung und Förderung einer Substitutionsambulanz für Opioidabhängige mit verbindlichem psychosozialen Beratungsangebot in der Stadt Aschaffenburg.

Quelle: https://www.suchtberatung-aschaffenburg.de/
Weitere Informationen zum bundesweiten Aktionstag: https://www.aktionstag-suchtberatung.de/aktionstag-suchtberatung

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